Die Apetito AG, ein großer Essenslieferant für Seniorenheime, Schulen und Kitas, ist Opfer eines Cyberangriffs geworden. In einer ersten Mitteilung teilte das Unternehmen auf seiner Homepage mit „man habe derzeit keinen Zugriff auf IT-gestützte Systeme, da zentrale Server attackiert wurden.“ Apetito macht derweil keine Angaben, wann die Erreichbarkeit des Unternehmens und die Bestellfunktionen wieder gegeben sind.
Das Unternehmen will nun vor allem die Versorgung von Seniorenheimen, Kliniken und Senioren sicherstellen, die sich Tagesmenüs von dem Unternehmen nach Hause liefern lassen. Im Zuge dessen sollen Ersatzmenüs bereitgestellt werden. Kunden können sich darüber hinaus an die zuständigen Außendienstmitarbeiter wenden. In Untersuchung der IT-Probleme sind laut dem Branchenportal „Lebensmittelpraxis“ auch polizeiliche Ermittlungsbehörden eingeschaltet.
Florierendes Geschäft macht anfällig
Apetito hat im vergangenen Jahr mit seinen Essenslieferungen einen Umsatz von mehr als einer Milliarde Euro erwirtschaftet. Fast 12.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stellen die Menüs her und liefern diese an die Kundschaft aus. Außerdem beliefert das Unternehmen auch den Einzelhandel mit tiefgekühlten Mahlzeiten. Die Apetito AG verfügt über Tochtergesellschaften auch in den Niederlanden, Großbritannien und Kanada.
Der Konzern hat in den vergangenen Jahren von gleich mehreren Entwicklungen wie der Corona-Krise und der Alterung der Gesellschaft in Deutschland profitiert. Deshalb dürfte das Unternehmen auch zum Ziel von Hackerangriffen geworden sein, bei denen für Gewöhnlich gegen Lösegeldzahlung auch der IT-Betrieb wieder hergestellt wird. Der Versicherungskonzern Allianz hatte jüngst in einer Studie Cyberangriffe als das größte Risiko für Unternehmen in Deutschland bezeichnet.